Es gibt eine Art universelles Menschheitsgedächtnis,

in dem ich stöbere. Manchmal überrascht es mich selbst, was ich zutage fördere.
Als Steinbildhauer sehe ich mich in einer Tradition, die bis in die archaischen Anfänge der Kunst zurückreicht. Ich arbeite mit Bruchsteinen, Feldsteinen und Findlingen. Intuitiv und spontan, ohne Skizzen und Modelle. Dabei lasse ich mich von der Form und Materialbeschaffenheit der Steine inspirieren. Gerade Linien und rechte Winkel sind mir ein Graus.

Steinbildhauer Milan Lipsky

Als Spannungselement
dient der Kontrast zwischen filigraner Bearbeitung und rohen, naturbelassenen Flächen. Zum anderen kombiniere ich Stein mit Holz, Metall und verschiedensten Fundstücken. Meine Skulpturen sind teilweise bemalt und vergoldet, in Anlehnung an die rituelle Bemalung von Schamanen und Priestern, die Gestaltung von Kultgegenständen, Tempeln und Kirchen. Eigenleben entwickeln sie durch Verwitterung und natürliche Patina.


Prägende Vorlieben

sind für mich die sogenannte primitive Kunst mit ihrer ursprünglichen Kraft sowie die europäische Kirchenkunst der Romanik und Gotik bis hin zu Gaudis organischen Formen.


Daraus entwickelt sich mein persönlicher Crossover

aus altem Handwerk, Arte povera und modernem Schamanismus – mit dem Bestreben, den elementaren Ausdruck des Steins zu bewahren und in einen zeitgemäßen Zusammenhang zu stellen: Gelassenheit, archaische Schönheit, und wenn es der Stein so will, auch eine Prise Humor.

+ 1959 in Schönwald/Oberfranken geboren
+ Steinmetzlehre in Nürnberg mit Schwerpunkt Restauration
+ Weiterbildung zum Steinbildhauer in der Denkmalpflege